Studierende des Fachbereichs Installation und Intervention an der Akademie der bildenden Künste Wien, unter der Leitung von Judith Huemer und der Mitwirkung von Tobias Pilz, haben sich auf Einladung des Forstmuseums Silvanum und dem KLAR! Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen mit der Region und den Folgen des Klimawandels auseinandergesetzt. Die Ausstellung zwischenwurzeln zeigt Werke, die Beziehungen zwischen Mensch und Natur ausloten und Vorstellungen einer zukünftigen Version des Lebens entwerfen. Dabei wird ein Dialog zwischen den historischen Sammlungsobjekten des Museums und den zeitgenössischen Ausdrucksformen der Studierenden geschaffen.
Intensive Recherchephase und Kooperation mit Bevölkerung und Fachleuten
Schon in der Recherchephase kam es zum intensiven Austausch, nicht nur mit den Fachleuten des Museums und des KLAR! Naturparks, sondern auch mit der lokalen Bevölkerung In Gesprächen mit Waldbesitzern und deren Versuchen ihren Wald „klimafit“ zu machen, mit Vertreter*innen der Land-und Forstwirschaftskammer, aber auch über die Geschichte der Region, mit einem Zeitzeugen des zweiten Weltkriegs versuchten die Studierenden tiefe Einblicke in eine Region im Wandel zu bekommen. Diese vielseitigen Eindrücke verarbeiteten die Studierenden in ihren künstlerischen Projekten auf sehr unterschiedliche Art und Weise und in diversen Medien wie Skulptur, Performance, Video und Sound.
Ein Überblick über die präsentierten Arbeiten
Eine Fichte, deren Gattung in Österreich aufgrund des Klimawandels weitgehend verschwinden wird, wird von Andreas Sahl Andersen in einem Kühlschrank konserviert und so gegen die Klimaerwärmung geschützt. Das System bleibt aber über die Nabelschnur des Elektrokabels weiterhin von Stromproduktion abhängig. Theo Bartenberger zeigt Landschaften die in naher Zukunft versiegelt werden. Als Betonabgüsse auf den Kopf gestellt präsentiert, kehrt er den Versiegelungsprozess physisch um. Die Fressspuren des Borkenkäfers werden in Inessa Saartis Arbeiten zum Ausgangspunkt der Formfindung. Die Zerstörungsarbeit des Insekts als Grundlage neuer Konzepte? Benjamin Ben Amotz inszeniert das Begräbnis eines Baumes, mit Trauermärschen der Reiflinger Bläser und einer Andacht in der lokalen Kapelle. Die Notwendigkeit unsere Positionierung zur Natur zu überdenken wird in allen vier Arbeiten hervorgehoben. Absurd erscheinende Ansätze werden dabei nicht ausgeschlossen. Anders Denken wird radikal gedacht.
Zum Fachbereich “Installation und Intervention“
Der Fachbereich Kunst mit erweiterter malerischer Raum - Aktion/Skulptur/Installation im öffentlichen Raum, oder kurz „Installation und Intervention“ der Akademie der bildenden Künste Wien wird von Judith Huemer geleitet unter Mitwirkung von Tobias Pilz. Das steirische Forstmuseum Silvanum erzählt die Geschichte der österreichischen Forstwirtschaft und zeigt Sammlungsobjekte aus dem 19. und 20. Jhdt. Dabei sollen sowohl kulturhistorische Zusammenhänge sichtbar gemacht aber auch nachhaltige und umweltbewusste Herangehensweisen präsentiert werden.
Studierende: Andreas Sahl Andersen, Jacob Bartmann, Theo Bartenberger, Benjamin Ben Amotz, Dennis Bernhart, Miao Fangping, Gwiyeon Han, Hannah Heiermann, Sunggu Hong, Da Hye Hyun, Hanne Jannasch, Tzu-Yu Lin, Julian Mack, Lam Lam O, So Young Park, Helene Payrhuber, Luis Penn, Claude Persichetti, Pål Rees, Inessa Saarits, Daphne von Schrader
http://intervention.akbild.ac.at
„zwischenwurzeln“
Ausstellungsdauer: 24. Juni – 31. Oktober 2023, Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag von
10.00 bis 17.00 Uhr
Ausstellungseröffnung: Freitag, 23. Juni 2023 um 14.00 Uhr
Forstmuseum Silvanum, Großreifling 33, 8931 Landl, Steiermark
https://forstmuseum.at/