Kommunale Jugendpolitik in der Region Liezen
Junge Menschen und ihre Anliegen sind wichtiger Teil der Gemeindepolitik
Kommunale Jugendpolitik wird als Querschnittsmaterie verstanden, die sich durch alle Bereiche der Gemeindepolitik zieht. Ob Wirtschaft, Bildung, Gesundheit, Soziales, Umwelt, Wohnen und vieles mehr – in allen Themenbereichen sind Jugendliche von politischen Strategien betroffen. Um die Bedürfnisse und Anliegen junger Menschen in Gemeindemaßnahmen gut einbinden zu können, bedarf es einer Politik gemeinsam mit Jugendlichen.
Start des bezirksweiten Beteiligungsprozesses für Kommunale Jugendpolitik
Viele Gemeinden sind sich ihrer Verantwortung bewusst, wünschen sich jedoch Unterstützung darin, wie sie Jugendliche gut in ihre Gemeindestrukturen einbinden können. Das Regionale Jugendmanagement startete deshalb 2019 den bezirksweiten Beteiligungsprozess für Kommunale Jugendpolitik. Anfang Februar 2019 fand eine Auftaktveranstaltung mit VertreterInnen aller 29 Gemeinden und Ansprechpersonen für Jugendthemen innerhalb einer Gemeinde statt.
Als Basis diente ein vierstündiger Lehrgang, wo den Jugendansprechpartner*innen Wissen zum Thema Jugendbeteiligung vermittelt wurde. Dazu lernten sie unterschiedliche Methoden kennen, wie Projektideen erarbeitet, geplant und umgesetzt werden können. Bei Beteiligungsformaten in den Gemeinden Admont, Aigen im Ennstal, Ardning, Gröbming und Irdning-Donnersbachtal wurde mit Jugendlichen über ihre Bedürfnisse und Anliegen diskutiert. Die daraus entstandenen Projektideen wurden weiter ausgearbeitet und wie folgt umgesetzt:
Admont setzt auf Lern(Inseln)
Eine Schulklasse der Mittelschule Admont entwickelte im Zuge der Initiative, Konzepte zur Umgestaltung der Schulaußenanlage. Bei einem Treffen mit Bürgermeister Christian Haider wurde mit Zeichnungen präsentiert, wie sich die Jugendlichen ihre zukünftigen (Lern)Inseln vorstellen. Dabei handelt es sich um einen beschatteten Verweilplatz, wo sie sich untereinander austauschen und gemeinsam lernen können.
Überdachte Bushaltestelle in Aigen im Ennstal
Viele Ideen gab es in der Gemeinde Aigen im Ennstal. Der wohl größte Wunsch der Jugendlichen war ein Bushäuschen gegenüber dem Kirchenwirt. Gemeinsam mit der Jugendansprechpartnerin Helga Binder-Grünwald trugen sie ihr Anliegen bei einem Lokalaugenschein mit dem Bürgermeister Walter Kanduth vor. Das Projekt befindet sich gerade in Planung und in nächster Zeit wird sich im Zentrum der Gemeinde Aigen eine überdachte Bushaltestelle befinden.
Jugendzentrum in Ardning bekommt einen neuen Anstrich
Für die Jugendlichen der Gemeinde Ardning war sofort klar, dass sie ihren Jugendraum neu gestalten wollen. Mit dem Jugendansprechpartner Patrick Mittermaier und der Betreuerin des Jugendzentrums, Elisabeth Brandmüller, planten sie die Umgestaltung, unter anderem mit neuen Möbeln und einem neuen Anstrich.
Gröbming setzt im Kurpark Einiges für die Jugend um
Die beiden Jugendansprechpartnerinnen Anna Krammer und Vizebürgermeisterin Alexandra Rauch aus der Marktgemeinde Gröbming erhielten viele Ideen über Social Media, die sie im Anschluss mit der Jugend besprachen. Im Zuge des Projektes wird im Kurpark ein W-Lan Anschluss installiert, dazugehörige Sitzmöglichkeiten aus Holzpaletten selbst mit den Jugendlichen getischlert.
Irdning-Donnersbachtal
Sarah Dreier und Annika Seggl von der Marktgemeinde Irdning-Donnersbachtal erhielten ebenso viele Anregungen von den Jugendlichen des Ortes. Die beiden Jugendansprechpartnerinnen sind nun gemeinsam mit dem Jugendausschuss dabei, eine Projektidee mit den Jugendlichen auszuarbeiten.
Die beiden Vorstandsvorsitzenden des RML Regionalmanagement Bezirk Liezen, LAbg. Bgm. Armin Forstner und LAbg. Michaela Grubesa, sind sich einig:
„Wir wünschen uns, dass weitere Gemeinden folgen und Rahmenbedingungen schaffen, damit sich Jugendliche aktiv ins Gemeindeleben einbringen können. Das Regionale Jugendmanagement, dass im RML angesiedelt ist, unterstützt sehr gerne bei diesem Vorhaben.“
Die Videos der beteiligten Gemeinden:
Kommunale Jugendpolitik in der Region Liezen
- Unterstützung und Hilfestellung für JugendansprechpartnerInnen in den Gemeinden
- Schaffung und Verankerung von Rahmenbedingungen, damit sich junge Menschen in ihrer Gemeinde einbringen können
- Bereitstellung eines Methodenkoffers für JugendansprechpartnerInnen
- Unterstützung bei den Beteiligungsprozessen und der Umsetzung von gemeindeinternen Projekten
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Kommunale Jugendarbeit ist keine Eintagsfliege, sondern braucht Zeit und Geduld, um wachsen zu können.