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Regionales Gleichstellungs- management (RGM)

Die steirischen Regionen sind so vielfältig wie die Menschen, die in ihnen Leben. Als eine von zwei Pilotregionen verankert das Regionale Gleichstellungsmanagement das Thema Gleichstellung von Frauen und Männern in allen Aktivitäten der Regionalentwicklung und leistet dadurch einen wichtigen Beitrag zu einer lebenswerten Region Liezen für alle Menschen.

Von der „Frauenfrage“ in die Mitte der Gesellschaft

Die Gleichstellung von Frau und Mann betrifft uns alle und muss als Forderung proaktiv gestaltet werden. Nur wenn Frauen und Männer in allen Bereichen der Gesellschaft die gleichen Rechte, Ressourcen, Entscheidungsmöglichkeiten und Chancen vorfinden, lässt sich eine resiliente Region, ein wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstandort und ein zukunftsfähiges, soziales Miteinander etablieren.

Die Strategie

Im Jahr 2021 ging die Steirische Landesregierung mutig voran und verabschiedete die Steirische Gleichstellungsstrategie. Entlang von neun Handlungsfeldern werden darin aktuelle Entwicklungen aufgezeigt und ambitionierte Ziele formuliert. Mithilfe eines jeweils zweijährigen Aktionsplans wird die Zielerreichung auf allen Handlungsebenen sichergestellt. Um Gleichstellungsorientierung letztlich auch wirklich in den Regionen zu verankern, wurde das Regionale Gleichstellungsmanagement in der Regionalentwicklung angesiedelt.

Fakten schaffen – Ziele setzen

Als Grundlage für regionale Gleichstellungsarbeit dienen geschlechtergerechte Daten aus der Region – der Zusammenhang zwischen dem Geschlecht und weiteren Faktoren, wie etwa der sozioökonomischen Lage, der Ethnizität, einer Behinderung oder dem Alter, spielen eine entscheidende Rolle bei der Planung und Umsetzung. Um Gleichstellung und potenzielle Handlungsfelder sichtbar zu machen, veröffentlicht das Amt der Steiermärkischen Landesregierung alle zwei Jahre den aufschlussreichen Bericht: „Gleichstellung in der Steiermark“ (>>)

Gleichstellung als Chance für die Region

Das Vorantreiben der Gleichstellung in der Region Liezen birgt das Potenzial, dem prognostizierten Bevölkerungsrückgang von 14,3 % in den bevorstehenden 30 Jahren entgegenzuwirken. Durch die Gestaltung attraktiver Rahmenbedingungen im Lebens-, Bildungs- und Arbeitsraum, kann der Abwanderung – insbesondere der von jungen Frauen – entgegengewirkt und der Anteil an jungen Rückkehrenden und Zuziehenden gesteigert werden.

Die demografischen Entwicklungen wirken unweigerlich auf den regionalen Arbeitsmarkt und das Absichern von Fachkräften ist eine zentrale Herausforderung für ländliche Regionen. EU-weit zeigt sich, dass die Berücksichtigung von Gleichstellung die Wirtschaftsentwicklungen fördert, die Produktivität in Betrieben steigert sowie die Frauenerwerbsquote erhöht und die Einkommensschere schließt.

Gleichstellung heißt Beteiligung

Gleichstellung kann nur gelingen, wenn alle Anspruchsgruppen miteinbezogen werden und sich ein starkes regionales Netzwerk etabliert. Breite Beteiligungsprozesse auf allen Ebenen dienen dazu, das Thema nachhaltig in der Mitte der Gesellschaft zu verankern. Das regionale Gleichstellungsmanagement koordiniert, berät und informiert alle relevanten Stakeholder.

FACT-BOX

… bei derzeitigem Tempo die Gleichstellung von Frauen und Männern frühestens in 130 Jahren erreicht ist?

… vollzeitbeschäftigte Frauen im Bezirk Liezen im Jahr 2022 um 15,2 % weniger verdient haben als vollzeitbeschäftigte Männer und der Gender Pay Gap somit 56 Tage beträgt?

… die Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit (Kinderbetreuung, Angehörigenpflege) dazu führt, dass Frauen um 40,3 % weniger im mittleren Jahresbrutto verdienen?

… Frauen im Bezirk Liezen derzeit eine um 42,3 % niedrigere Pension haben als Männer?

… im Bezirk Liezen rund 70 % der erwerbstätigen Frauen mit Kindern unter 15 Jahren im Bezirk in Teilzeit arbeiten, während nur 5,3 % erwerbstätiger Männer mit Kindern unter 15 Jahren in Teilzeit arbeiten.

… durch bewusste Gender Medizin (auch: geschlechterspezifische Medizin), also die besondere Beachtung der biologischen Unterschiede von Frauen und Männern bei der medizinischen Forschung, Diagnose und Therapie, Leben gerettet werden können?

… sich Männer im Bezirk Liezen viermal öfter das Leben nehmen, als Frauen und Gleichstellungsorientierung einen Beitrag gegen diesen tragischen Fakt leisten kann?

Downloads

Links

 
Ziel der Steirischen Gleichstellungsstrategie ist es, dass alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrem Alter, ihrem Aussehen, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrem Gesundheitszustand gleiche Chancen vorfinden.
(Auszug aus der Steirischen Gleichstellungsstragie)